April - Oktober | |
---|---|
Kaffeemühle, Rungehaus |
|
Mo | geschlossen |
Di - Fr | 11.00 - 18.00 Uhr |
Sa u. So | 11.00 - 16.00 Uhr |
Fähre: Juni, Juli, August wie Museum; sonst nach Absprache |
|
Kapelle St. Gertrud auf Nachfrage | |
Führungen nach Vereinbarung | |
Telefon: | 0 38 36/20 30 41 |
Rungehaus |
![]() |
Neukonzeption des Rungehaus Seit Sommer 2017 präsentiert sich das Geburtshaus im neuen Gewand mit neuer Konzeption. Schauen sie einfach mal herein. Neu ist auch die Gestaltung der großen Wohnstube. Hier zeigen Künstler, die sich besonders mit Runge verbunden fühlen, für eine Saison ihre Arbeiten. In diesem Jahr ist dies Dietrich Becker aus Bastorf. Dietrich Becker wurde 1940 in Cammin in Pommern geboren. Seit 1965 arbeitet er Weitere Informationen zur Person und dem Werk Dietrich Beckers finden Sie
Seit 1997 ist dieses Gebäude ein Museum, als moderne Begegnungsstätte zu besichtigen. Bilder Philipp Otto Runges sind zu sehen, jedoch nicht im Rahmen, denn die meisten Originale befinden sich heute in der Hamburger Kunsthalle, die auch die Kopien für das Rungehaus zur Verfügung stellte. Es sind Fotokopien in Originalgröße, hinter Glasstählen, die 10cm von den Wänden des eigentlichen Museum, dem Geburtshaus, entfernt angebracht wurden, daneben stehen zahlreiche Zitate vom Maler selbst zu seinem Leben, seiner Kunstauffassung.
Im Museum kann man heute mittels 3 Computern virtuell durch die Farbenkugel surfen und das Spektrum der durch die 3 Grundfarben - Rot, Blau, Gelb - entstandenen Farbvariationen entdecken. Seit Kurzem sind bei Google unter der URL die „Briefe und Schriften von Runge“ zu finden. Gern begrüßen wir Sie in diesem Haus und berichten Ihnen mehr von dem hochinteressanten Künstler, der leider nur 33 Jahre alt wurde.
Philipp Otto RungeLeben und NachwirkungenPhilipp Otto Runge kam am 23.07.1777 als neuntes von elf Kindern der Eheleute Daniel Nikolaus Runge (1737-1825) und Magdalena Dorothea (1737-1818) zur Welt. Sein Großvater väterlicherseits, Nicolaus Runge (1700-1766), entstammte einer Rügener Bauernfamilie. Nicolaus Runge ließ sich nach 1720 in Wolgast nieder und erwarb 1729 das Bürgerrecht. Er arbeitete als Stadtzimmermeister in Wolgast. Der Ehe entsprangen zwei (jung verstorbene) Töchter und ein Sohn, Daniel Nikolaus, der Vater des Künstlers. Es ist anzunehmen, dass Runges Vater das Schiffszimmerhandwerk erlernte. Er war zunächst als königlich schwedischer Schiffsvisitierer tätig. 1762 heiratete er Magdalena Dorothea Müller, die Tochter des Hufschmieds Daniel Christian Müller. Sie lebten zunächst vor den Toren der Stadt, auf der Kronwiek. Als Beamter der schwedischen Krone hatte er die ein- und auslaufenden Schiffe zu „besuchen“, um die Zahlung und Lizenzen zu überwachen. Offenbar blieb ihm bei dieser Tätigkeit Zeit für einen Nebenerwerb: Runge handelte mit Holz und anderen Produkten, betrieb einen Kommissionshandel und den Bau von Schiffen. Um 1780 hatte sich Vater Runge als Kaufmann selbständig gemacht, damit wurde er Bürger des ersten Standes und musste in die Stadt Wolgast ziehen. Er kaufte das noch nicht wieder bebaute Grundstück Burgstrasse 7 und das daneben gelegene Wohnhaus Nr. 8, in welches er 1787 mit seiner Familie einzog. Philipp Otto stand durch seine häufigen Krankheiten in besonders inniger Verbindung zu seiner Mutter, die ihn u.a. im Papierausschneiden unterrichtete. Als Lehrer, Freund und erster Förderer Runges gilt Gotthard Ludwig Kosegarten, der seit 1785 als Rektor an der Wolgaster Stadtschule wirkende Theologe und Dichter. 1795 nahm Philipp Otto bei dem ältesten Bruder Daniel in Hamburg eine Kaufmannslehre auf. Daniel unterstützte die künstlerischen Ambitionen seines Bruders und sorgte neben dem Vater für dessen Lebensunterhalt und später auch für die Familie des Künstlers über Philipp Ottos Tod hinaus. Seit dem Sommer 1797 ließ Daniel dem Bruder täglich eine Stunde Zeichenunterricht erteilen. Nachdem Daniel die Zustimmung vom Vater erhalten hatte, dass der Bruder ein Kunststudium beginnen könnte, reiste Philipp Otto am 18.10.1799 nach Kopenhagen und studierte an der dortigen Akademie bis 1801. Danach setzte er seine Studien in Dresden fort. Kurz nach seiner Ankunft hatte Philipp Otto, wohl im Hause des Porträtmalers Anton Graff, die noch sehr junge Pauline Susanna Bassenge erstmalig getroffen. Sie entstammte einer Hugenottenfamilie, ihr Vater war Handschuhfabrikant in Dresden. Er hatte sich zunächst energisch gegen die Verbindung seiner 15jährigen Tochter mit dem 24jährigen gestellt. Am 3. April 1804 fand dann aber zwischen Philipp Otto und Pauline in Dresden die Hochzeit statt. Der Ehe entsprangen 4 Kinder: 1805 Otto Sigismund, ihm folgte 1807 Maria Dorothea, 1809 Gustav Ludwig Bernhard, sowie am Tag nach dem Tode des Künstlers, am 03.12.1810, Philipp Otto. Mit Ausnahme des Wolgaster Jahres zwischen April 1806 und 1807, wohnte die Familie in Hamburg. Pauline Susanna Runge hat ihren Mann um 71 Jahre überlebt. Sie verstarb 1881 im Alter von 95 Jahren. Philipp Otto Runges kunstgeschichtliche BedeutungSchon im 19. Jahrhundert lassen sich verschiedene Spuren bei europäischen Künstlern verfolgen, die vor allem die Rezeption Runges in der Buchkunst und im Kunstgewerbe betreffen.
|
Philipp Otto Runge, bedeutendster Sohn Wolgasts 240. Geburtstag -
1777 - 2017